Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 18. März
YOGASARA-UPANISHAD
MANTRA - 11
DHARANA
(KONZENTRATION) BEDEUTET, DEN GEIST AN EINE IDDE, EINEN PUNKT ODER
EIN
OBJEKT ZU HEFTEN, ENTWEDER INNERLICH ODER ÄUSSERLICH
Bemerkungen
und Kommentare
Es
ist sehr schwierig zu sagen, wo Konzentration aufhört und Meditation
beginnt.
Reinigt den Geist (mind) zuerst durch die Praxis von yama
(Selbstkontrolle)
und niyama (Disziplin). Dann beginnt mit der Praxis von
dharana.
Konzentration ohne Reinheit ist nutzlos. Es gibt Okkultisten, die in
der
Konzentration sehr fortgeschritten sind. Aber sie haben keinen guten
Charakter.
Das ist der Grund, warum sie keinerlei Fortschritte auf dem
spirituellen
Weg machen. Manche törichte, ungeduldige Yoga-Studenten beginnen
mit
dharana, ohne sich des vorbereitenden ethischen Trainings zu unterziehen.
Sie
wollen einen weiten Sprung machen. Sie brechen sich ihre Beine und fallen
herunter.
Das ist ein ernsthafter Fehler. Ethische Vervollkommnung ist von größter
Bedeutung.
Konzentration
ist Standhaftigkeit des Geistes. Wenn ihr alle Ursachen von
Ablenkungen
entfernt, wird sich eure Konzentrationskraft steigern. Ein wahrer
brahmachari
(im Zölibat lebender Unverheirateter), der sein virya
(Lebenskraft)
bewahrt hat, wird eine wunderbare Konzentration haben.
Aufmerksamkeit
spielt eine herausragende Rolle bei der Konzentration. Der,
der
seine Fähigkeit zur Aufmerksamkeit entwickelt hat, wird eine gute
Konzentration
haben. Ihr solltet in der Lage sein, das Objekt der
Konzentration
auch in seiner Abwesenheit sehr klar zu visualisieren. Ihr müßt
das
geistige Bild in einem Augenblick hervorrufen können. Wenn ihr in
der
Konzentration
gut geübt seid, könnt ihr das ohne Schwierigkeiten tun.
Derjenige,
der durch das Zurückziehen der indriyas (Sinne) von den
verschiedenen
Objekten Erfolg in pratyahara (Rückzug) gewonnen hat, wird eine
gute
Konzentration haben. Ihr werdet den spirituellen Weg Schritt für
Schritt,
Stufe für Stufe zurücklegen müssen. Legt das Fundament und
startet
mit
yama (rechtes Benehmen), niyama, asana (Stellungen), pranayama und
pratyahara.
Die Über-Konstruktion aus dharana (Konzentration), dhyana
(Meditation)
und samadhi wird nur dann erfolgreich sein.
Asana ist bahiranga sadhana (äußerliche Praxis), dhyana ist antaranga
sadhana
(innerlich).
Wenn man es mit dhyana und samadhi vergleicht, ist sogar dharana
bahiranga
sadhana. Derjenige, der beständig in seinen asanas ist und seine
yoga-nadis
(Energiekanäle) und die pranamaya kosha (vitale Hülle) durch
pranayama
gereinigt hat, wird sich leicht konzentrieren können.