Tägliche
Inspiration aus der Feder Swami Sivanandas für den 22. Juni
ICH BIN DEIN,
OH HERR
Quält euch
nicht mit der Sorge um euren Körper. Gott wird ihn bewahren, wenn
Er ihn für
weitere Dienste benötigt. Übergebt ihn Ihm zu Seinen Füßen
und
ruht in Frieden.
Er wird sich um ihn sorgen. Ein wirklicher devotee
(Anhänger,
Verehrer) sagt: "Lass mich Millionen von Geburten erfahren; es
macht mir nichts,
aber lass mich an den Lotusfüßen von Lord Hari anhaften.
Lass mich spontane
Hingabe zum Herrn haben. Lass mich mit Reinheit,
spiritueller
Stärke, dem Geist des selbstlosen Dienens und anderen göttlichen
Tugenden ausgestattet
sein."
Wenn ihr nur,
ohne inneres Gefühl, sagt: "Ich bin Dein, oh Herr", stellt das
keine wirkliche,
integrale Selbsthingabe dar. Das sollte direkt aus dem
innersten Kern
eures Herzens kommen. Ihr müsst auf einen radikalen Wechsel
vorbereitet sein.
Ihr solltet nicht an euren alten Gewohnheiten, Wegen und
Motiven anhaften.
Ihr solltet nicht erwarten, dass alles auf die Weise
geschieht, wie
ihr euch das wünscht. Ihr solltet leben, um die göttlichen
Ziele auszuführen.
Ihr solltet nicht an die Ambitionen des Geistes denken,
die dieser zu
befriedigen sucht. Ihr solltet nicht versuchen, die göttliche
Gnade oder die
göttliche Macht für eure eigenen Zwecke zu benutzen - denn
dann wird das
unbezähmbare Ego sich selbst auf verschiedenen Wegen behaupten
und das Aufgeben
seiner alten Gewohnheiten verweigern.
Das Ego versucht,
alles vom Göttlichen zu bekommen, aber wird es ablehnen,
sich selbst dem
Göttlichen hinzugeben. Das ist der Grund, warum viele
Aspiranten keinen
substanziellen Fortschritt auf dem spirituellen Weg machen,
selbst wenn sie
mehrere Jahre lang sadhana (spirituelle Praxis) praktizieren.
Es liegt keinerlei
Verlust in der Selbsthingabe. Ihr bekommt alles vom Herrn.
Ihr erfreut euch
all der göttlichen aisvarya (Reichtum der göttlichen
Eigenschaften)
des Herrn. Der ganze Reichtum des Herrn gehört euch. Siddhis
und riddhis (psychische
Kräfte) werden einfach zu euch kommen. Ihr werdet
eins mit dem
Herrn. Ihr werdet von allen Bedürfnissens, Wünschen und
Begierden befreit
sein. Der spirituell hungrige und wirklich dürstende
Aspirant, der
sich nach der Vision des Herrn sehnt, wendet sich dem Herrn zu
und ist völlig
gewillt, begierig und glücklich, seinen Körper, Leben, Geist
und Seele den
Füßen des Herrn zu weihen.
Die erste Stufe
der Selbsthingabe ist nur der feste Entschluss, sich selbst
dem Herrn, oder
dem Guru, hinzugeben. Ein sadhaka (Sucher), der sein Leben
dem Dienst an
seinem Lehrer weiht, dem Dienst an der Menschheit, oder um
Selbstverwirklichung
zu erlangen, ist durch die Taten, die er im Anschluss an
seine Selbsthingabe
verrichtet, nicht gebunden. Selbsthingabe wird erst nach
der Gott-verwirklichung
vollkommen.